
Allmählich lassen wir eine der größten Krisen der letzten 100 Jahre hinter uns, beim Tempo der Veränderungen ist aber scheinbar keine Verlangsamung in Sicht. Viele Branchen sind wieder zum „Unternehmensalltag“ übergegangen, während sie sich gleichzeitig neu erfinden, um im neuen Zeitalter bestehen zu können.
Durch digitale Investitionen sollen Kundenanforderungen erfüllt, die Ausfallsicherheit im Betrieb verbessert, neue nachhaltige Geschäftsmodelle implementiert und andere externe Faktoren bewältigt werden. In vielen Branchen wurden hybride Arbeitsmodelle eingeführt. Sie sind die dauerhafteste Veränderung, die aus der Pandemie hervorgegangen ist.1
Das hybride Arbeiten ist zweifellos ein technologischer Erfolg, der noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre. Die wichtigste Frage ist aber, ob das aktuelle hybride Arbeitsmodell auch wirklich zukunftssicher ist.
Die Antwort ist „Nein“. Das aktuelle hybride Arbeitsmodell wurde über Nacht als Notmaßnahme in Anbetracht einer weltweiten Krise zusammengestellt, die heutigen Umstände und geschäftlichen Anforderungen sind aber völlig andere. Das primäre Ziel ist nicht mehr das Überleben oder die „Aufrechterhaltung des Betriebs“. Stattdessen benötigen moderne Unternehmen eine Arbeitsplatzstrategie, die die geschäftliche Agilität und das Wachstum in Anbetracht eines neuen Zeitalters unterstützen kann.
Was ist also neu? Was muss sich ändern, damit das aktuelle hybride Arbeitsmodell zukunftssicher wird?
Eine Arbeitsplatzstrategie für das neue Zeitalter
Zunächst muss eine Strategie für hybride Arbeitsplätze den zahlreichen Technologieproblemen Rechnung tragen, mit denen sowohl MitarbeiterInnen als auch die IT-Abteilungen heute zu kämpfen haben.
- Untersuchungen von IDC2 zeigen, dass MitarbeiterInnen in erster Linie mit grundlegenden IT-Problemen konfrontiert sind, z. B. in puncto Geräteleistung und Anmeldung bei den Anwendungen und Ressourcen des Unternehmens. Außerdem gibt es Bedenken wegen der Sicherheitsrisiken aufgrund von Heimnetzwerken und häufig nicht gemanagten Privatgeräten.
- Die IT-Abteilungen sind mit gleichermaßen unbequemen Herausforderungen3 konfrontiert. Ihre Teams im IT-Support können das Volumen an Helpdesktickets schlicht nicht bewältigen, was durch die begrenzte Sichtbarkeit von IT-Beständen noch verschlimmert wird. Das führt dazu, dass sie Schwierigkeiten haben, IT-Fehler oder Sicherheitslücken schnell zu identifizieren.
Diese Herausforderungen sollten nicht unterschätzt werden. Wenn ihnen keine Beachtung geschenkt wird, wird schlussendlich das Geschäft darunter leiden. Einerseits können IT-Abteilungen nicht weiter im reaktiven Notfallmodus bleiben und unermüdlich arbeiten. Andererseits wirkt sich ein unzureichendes Nutzererlebnis negativ auf Mitarbeiterproduktivität, Arbeitsmoral und Mitarbeiterfluktuation aus.4 In Anbetracht der Tatsache, dass ein Drittel der MitarbeiterInnen aktuell in einem hybriden Modell arbeitet5, steht offenkundig viel auf dem Spiel.
Das hybride Arbeiten ist das wünschenswerteste Arbeitsplatzmodell für MitarbeiterInnen, aber auch am schwierigsten zu implementieren. Damit dieses Modell erfolgreich ist, müssen Unternehmen das richtige Gleichgewicht zwischen IT-Management, Sicherheit und Endnutzererlebnis finden. IDC schlägt einen integrierten Ansatz mit den folgenden Initiativen vor:
1. Anstatt in einer fragmentierten, komplexen Managementumgebung müssen IT-Teams mit einer integrierten, vereinheitlichten Plattform – als „zentrale Schnittstelle“ – für alle Geräte arbeiten. In Kombination mit intelligenten Analysen und Automatisierung kann der IT-Support so proaktiver werden und bedeutende IT-Fehler und Ausfallzeiten vermeiden.
2. Die Sicherheit muss integriert und nicht einfach nur aufgesetzt sein. Das ist jetzt dringlicher als je zuvor und kann wie folgt erreicht werden:
- Ein Zero-Trust-Modell passt am besten zu der Cloud-basierten Infrastruktur des modernen Arbeitsplatzes ohne Perimeter. Bei richtiger Implementierung kann Zero Trust für MitarbeiterInnen unsichtbar sein und ihnen per Single Sign-On, Biometrie und anderen Authentifizierungsmethoden den schnellen, sicheren Zugriff auf eine breite Palette an Ressourcen ermöglichen.
- Für die Netzwerksicherheit sollte ein SASE-basierter Ansatz implementiert werden, der laut Umfragen von IDC die wichtigste Sicherheitsinvestition am neuen Arbeitsplatz6 darstellt.
- Endpunkterkennung und Reaktion müssen über klassische signaturbasierte Ansätze hinausgehen und durch Verhaltensanalyse neue und unbekannte Bedrohungsvektoren identifizieren.
- Schlussendlich müssen in einem Unternehmen, das auf hybrides Arbeiten setzt, die MitarbeiterInnen die erste Verteidigungslinie bilden. Sensibilisierungskampagnen und dedizierte Sicherheitsschulungen sind für eine gute Cyberhygiene unerlässlich.
3. Das Endnutzererlebnis sollte zu einer der wichtigsten Leistungskennzahlen für den Erfolg hybrider Arbeitsstrategien werden. Umfragen von IDC zufolge7 sieht sich 1 von 3 MitarbeiterInnen aktiv nach einem Job um und die Mitarbeitererfahrung bei der Arbeit ist nach dem Gehalt der Hauptgrund für einen beabsichtigten Arbeitsplatzwechsel.
Kein Arbeitgeber möchte in seinem Unternehmen eine große Kündigungswelle erleben. Aber warum empfindet dann dennoch die Hälfte der MitarbeiterInnen ihre Technologie als unbefriedigend8 – und das bereits ab dem ersten Arbeitstag9?
Hier ist eindeutig Verbesserungsbedarf. Das Rationalisieren des Onboardingprozesses mit vorkonfigurierten PCs und die Optimierung des Endnutzererlebnisses durch Automatisierung und Intelligenz kann sowohl für überlastete IT-Abteilungen als auch für unzufriedene MitarbeiterInnen sehr positiv sein.
Abschließend ist zu sagen: Wenn wir den Arbeitsplatz neu denken, müssen bei Technologieinvestitionen auch EndnutzerInnen und Geschäftsziele des Unternehmens berücksichtigt werden. Dementsprechend müssen die Sicherheits- und IT-Teams enger und auch mit anderen, unüblichen Stakeholdern wie dem Personalwesen und individuellen Unternehmensabteilungen zusammenarbeiten.
Die Schaffung des neuen hybriden Arbeitsplatzes ist ein Prozess und es gibt keinen schnellen oder einfachen Weg, dem man folgen kann. Vertrauenswürdige IT-Partner, die überzeugende Lösungen für ein optimales Endnutzererlebnis anbieten, stehen hoch im Kurs.
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Quellen:
1 IDC Future Enterprise Resilience 2021, Dezember 2021.
2, 4, 5, 7, 8, 9 IDC EMEA, Employees Future of Work, April 2022.
3, 6 IDC EMEA, Future of Work B2B, April 2022.