Frau mit Laptop im Ärmel

Nachhaltigkeit: Dieser Begriff ist zwar seit langem überbeansprucht, wird jedoch in der Praxis nicht ernst genug genommen. Was jedoch nicht wegzudiskutieren ist, ist die Tatsache, dass die Klimakrise einen Kipppunkt erreicht hat – häufig mit schrecklichen Auswirkungen und außergewöhnlichen Wetterereignissen, die gefühlt jeden Monat eintreten.

Trotz der großartigen Fortschritte durch unzählige technologische Innovationen, die positive Auswirkungen auf unsere Umwelt haben, wie etwa höhere Effizienzen und der zunehmende Verzicht auf Papier, erzeugen die meisten Branchen heute – bewusst oder unbewusst – durch ihre Lieferkette einen enormen CO2-Ausstoß.

Denn in der Realität benötigen digitale Services Unmengen an Daten. Und diese Daten müssen verarbeitet, gespeichert und über Transportnetze verteilt werden, was einen beachtlichen CO2-Ausstoß bedeuten kann. Auch Cloud-Computing wurde mit einer negativen Umweltbilanz in Verbindung gebracht und das nicht zu Unrecht: Einem Bericht des Office of Scientific and Technical Information im Department of Energy aus dem Jahr 2016 zufolge ist Cloud-Computing für schätzungsweise 1,8 % des gesamten Stromverbrauchs in den USA verantwortlich und für 5 bis 9 % des Stromverbrauchs weltweit.

In Anbetracht des wachsenden Interesses am Internet der Dinge, der zunehmenden 5G-Abdeckung und all den damit im Zusammenhang stehenden, stetig wachsenden Datenmengen wird davon ausgegangen, dass die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Jahr 2025 für 20 % des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich sein werden. Damit wird die IKT mehr CO2 ausstoßen als jedes Land der Welt, mit Ausnahme von China, Indien und den USA.

So unheilvoll dies auch klingt, gibt es wie immer zwei Seiten derselben Medaille. Auch wenn viele Branchen in den letzten Jahrzehnten Umweltfragen nur wenig Beachtung geschenkt haben, haben doch die größten Technologiekonzerne das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer stärker in ihre Überlegungen miteinbezogen.

Auch die drei größten Cloud-Unternehmen haben große Veränderungen in Angriff genommen. Microsoft Azure plant bis zum Jahr 2030 eine CO2-negative Bilanz und Amazon behauptet, bis zum Jahr 2025 seinen Energiebedarf zu 100 % durch erneuerbare Energien decken zu können. Google behauptet, bereits heute CO2-neutral zu sein, und hat angekündigt, dass alle seine Rechenzentren bis 2030 mithilfe klimaneutraler Energie betrieben werden.

Doch diese Diskussion ist nicht auf die größten Unternehmen mit den meisten Ressourcen beschränkt. Als TechnologieexpertInnen haben CIOs nicht nur die einzigartige Möglichkeit, auf die für die Veränderung und Anpassung erforderlichen Daten zuzugreifen, sondern bringen auch das notwendige Verständnis und Hintergrundwissen mit, um diese Daten effizient zu nutzen.

CIOs werden schon seit Längerem nicht mehr als IT-Personal ins Backoffice relegiert. Vielmehr nehmen CIOs heute eine wichtige Rolle im Unternehmen ein und ihr Fachwissen und ihre Meinung sind für die Führung erfolgreicher moderner Unternehmen unverzichtbar. Es war jedoch die Coronapandemie der letzten 18 Monate, durch die CIOs tatsächlich immer mehr in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückten. Unternehmen weltweit mussten sich in halsbrecherischer Geschwindigkeit mit mobilem Arbeiten und digitalen Services vertraut machen und sich dabei auf die Cloud verlassen, um überhaupt noch betriebsfähig zu sein.

Die Pandemie bot zudem die einzigartige Gelegenheit, nicht nur die Arbeitswelt auf effizientere Weise neu zu gestalten, sondern auch vollständig nachhaltige Lieferketten zu schaffen, die Beschaffung zu überdenken und durch Digitalisierung mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen zu erreichen.

Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass hybrid oder vollständig mobil arbeitende MitarbeiterInnen grundsätzlich nachhaltiger sind. Der Wegfall des Pendelns zum Arbeitsplatz wird sich zwar sicherlich weltweit positiv auswirken. Insgesamt ist die Sache jedoch etwas komplexer. Unternehmen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, tatsächlich CO2-neutral oder -negativ zu sein, müssen auch versteckte Kosten einbeziehen, wie etwa die Kosten des Cloud-Computing.

Selbst vor der Pandemie haben bereits viele CIOs Schritte in diese Richtung unternommen – selbst Unternehmen wie BP, die traditionell eher mit fossilen Brennstoffen in Verbindung gebracht wurden.

Mittlerweile haben Initiativen wie die Greening Government Sustainable Technology Strategy 2020 des Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra) einige Wege zu bewährten Verfahren in der staatlichen Datenverarbeitung gewiesen (nicht nur in der IKT), um digitale Services zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks und zur allgemeinen Verbesserung der Energieeffizienz zu nutzen.

„Es ist von größter Bedeutung, dass wir über den gesamten Lebenszyklus der IKT hinweg sauberere und nachhaltigere Technologieservices und Prozesse einsetzen“, betonte John Seglias, CIO bei National Grid, zu seiner Zeit beim Defra. „Dies schließt die Nutzung von Technologie zur Verbesserung der Energieeffizienz ein – beispielsweise können wir Alternativen zum Reisen anbieten, weiter auf Papier verzichten und dafür sorgen, dass weniger Müll und Verpackungsmaterial auf den Mülldeponien landet.“

Zwischenzeitlich fungiert das Greenhouse Gas Protocol als durchgängig messbares Framework für IT-Führungskräfte, das durch seine zahlreichen Anwendungsgebiete unabhängig von dem individuellen IT-Set-up eines Unternehmens für unterschiedliche Strategien geeignet ist – von der Public Cloud bis hin zu lokalen Servern.

Darüber hinaus konnten sich Führungskräfte an einem branchenweiten Programm für mehr Transparenz bei der Energienutzung beteiligen. Untersuchungen von Imperial zufolge ist es Unternehmen auf diese Weise möglich, ein deutlicheres Bild der versteckten Kosten des Cloud-Computing zu erhalten.

Darüber hinaus können Unternehmen ihren selbst verschuldeten Anteil an der Umweltverschmutzung durch eine Optimierung der Lieferkettentransparenz sowie der Anwendung von Praktiken der Kreislaufwirtschaft auf die gefertigten Produkte verringern, so Bettina Tratz-Ryan, VP Analyst bei Gartner. Dabei spielen CIOs eine wichtige Rolle: In der Fertigung können sie beispielsweise nach Möglichkeiten zur Optimierung des Lebenszyklus von Produkten suchen und diese Informationen auch an Kunden weitergeben, damit diese eigene Untersuchungen durchführen können.

Regierungen werden die Maßnahmen zur Reduzierung von Kohlendioxidemissionen auch weiterhin verschärfen, sodass Unternehmen gezwungen sein werden, mitzuziehen. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um eine gesetzliche Verpflichtung oder eine moralisch richtige Vorgehensweise, sondern auch um eine kluge Geschäftsentscheidung. Der Klimawandel wird von PrivatanwenderInnen mittlerweile als größtes Problem unserer Gesellschaft betrachtet. In hoch entwickelten Industriestaaten wie den USA hat die Mehrheit der Befragten – ca. 80 % – in einer aktuellen Umfrage des Pew Research Center angegeben, dass sie ihr Verhalten ändern werden, um negative Klimaauswirkungen zu verringern. Zwischenzeitlich hat das United Nations Development Programme die größte Umfrage dieser Art durchgeführt und festgestellt, dass 64 % der Weltbevölkerung das Klima als globalen Notfall betrachten.

„Letztlich werden die Erwartungen von Kunden, Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit nur dann zu einem höheren Druck führen, wenn die Auswirkungen des Klimawandels offensichtlicher werden“, stellt Daniel Bizo, leitender Forschungsanalyst bei 451 Research im Bericht „Multi-tenant Datacenters and Sustainability“ fest.

Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen aller Branchen ihre Rolle verstehen, die sie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft einnehmen müssen.

Aus diesem Grund verfolgt Dell Technologies sein Moonshot-Ziel zur Förderung der Nachhaltigkeit, das nicht nur sicherstellen soll, dass Unternehmen bis zum Jahr 2030 mit den Hilfsmitteln ausgestattet werden, die sie auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen benötigen, sondern auch, dass die Produktion von Anfang bis Ende nachhaltig ist.

Unter anderem verpflichtet sich Dell Technologies, für jedes gekaufte Produkt ein gleichwertiges Produkt wiederzuverwenden oder zu recyceln, das gesamte Verpackungsmaterial aus recycelten Materialen oder nachwachsenden Rohstoffen zu fertigen und dazu, über die Hälfte aller Dell Produkte aus recycelten oder erneuerbaren Materialien herzustellen.

Erfahren Sie mehr über Dell Technologies und VMware-Lösungen APEX Cloud Services – Cloud as a Service | Dell Technologies Germany

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